Zum Hauptinhalt springen

Radio-Trends: Relevanz trifft Individualisierung

Wie sich die SWR-Programme für die digitale Zukunft rüsten.

Wie sich die SWR-Programme für die digitale Zukunft rüsten.

Visual Radio, gläsernes Studio und Technik-Aktionstage – wie die SWR-Programme sich für die digitale Zukunft rüsten.

Nicht auf stabilen bis wachsenden Reichweiten ausruhen, stattdessen mitten rein in das digitale Abenteuer! So der Tenor auf dem diesjährigen Werbetreff der SWR Media Services. Die Radiomacher haben aus den Fehlern der Musikindustrie und der Printbranche gelernt; es gilt also, Trendgespür zu beweisen, bei den technischen Entwicklungen vorn dabei zu sein und immer neue Features anzubieten.

Und woher weiß man, welche Trends die nächsten Jahre prägen werden? Man lädt zum Beispiel den Zukunftsforscher Dr. Babak Zeini ein. Er charakterisiert Radio und Hörfunkwerbung von morgen mit den Stichworten Konvergenz, Interaktion und Personalisierung. "Radio ist das tägliche Begleitmedium schlechthin und durch seinen regionalen Fokus und Service nah am Konsumenten, mit diesen Stärken muss das Medium arbeiten und darauf aufbauen," sagt Dr. Zeini und empfiehlt: "Egal welche Endgeräte in Zukunft unseren Alltag prägen, ob 'smarte' Kopfhörer oder selbstfahrende Autos, das Radioprogramm muss überall präsent sein und sein Zusatzangebot der jeweiligen Nutzungssituation anpassen."; Bedeutet für die Werbung: Hören wir künftig im Auto einen Werbespot, könnte uns das Radiodisplay gleichzeitig Produktbilder und die direkte Route zur nächsten Filiale liefern. 

Für das Programm hat SWR3 eine ähnliche Vision bereits umgesetzt: Die "Visual-Radio-Shows" verbinden Radio, Social Media und Video, neben Live-Bildern aus dem Studio werden Albumcover, Tourdaten, Fotos und Posts der Künstler auf Instagram, Facebook & Co. eingeblendet und können von den Hörern unmittelbar kommentiert werden. "Da die Konvergenz der Medien und der Kommunikation weiter zunehmen wird, ist die Einbindung von Social-Media-Kommentaren ein Schritt in die richtige Richtung," findet Dr. Zeini. Eine große Chance sieht er im Ausbau von Transaktionen: "Bei Konzerttickets muss bald nicht mehr auf Vorverkaufsstellen verwiesen werden, das läuft dann direkt ohne Medienbruch." Ein einziger flinker Klick oder ein kurzer Sprachbefehl könnte demnächst zum Ticketkauf genügen.

Der Blick hinter die Kulissen des Radiomachens stößt bei den Hörern generell auf großes Interesse, so kam etwa das gläserne Hitparadenstudio von SWR1 Rheinland-Pfalz in Speyer als "Radio zum Anfassen" bestens an. SWR4 bietet seinen Hörern mit Aktionstagen zum Beispiel Hilfestellung beim Hochladen von Bildern auf die SWR4-Website und verbindet so persönliche und virtuelle Interaktion entsprechend den Bedürfnissen der Zielgruppe. Die große Resonanz auf solche Angebote zeigt, wie relevant Service und Nähe zur Zielgruppe sind. Etwas, das eine reine Streaming-Playlist eben nicht leistet.

Die digitale Technologie lässt ein genaueres Verständnis der jeweiligen Situation des Nutzers zu und ermöglicht so eine Personalisierung der Inhalte – im Radio und in der Werbung. Dr. Zeinis persönliche Version ist die des Radioweckers, der ihn in Kooperation mit seinem lokalen Fitnessclub morgens zum Laufen animiert. Als Ersatz für den ausgefallenen ersten Termin am Morgen, zu Musik, die ihm gefallen könnte und mit den aktuellen Nachrichten.

Bei aller Verknüpfung individueller Interessen und Gewohnheiten steht jedoch die Relevanz, die das Radio für Millionen Menschen hat, weiterhin im Vordergrund. Radio erzielt als Massenmedium hohe Reichweiten und ist als Abverkaufsmedium Nr. 1 ein verlässlicher Partner für Werbungtreibende. Relevante Inhalte können künftig um individuelle Optionen ergänzt werden, was das Radio als Werbeplattform umso stärker und attraktiver machen wird.

Ansprechpartner

Kommissarische Leiterin Kommunikation & Marketing

Die Informationen zum Datenschutz habe ich zur Kenntnis genommen und stimme diesen hiermit zu. *

*Pflichtfeld