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Pioneers and Exiles

Violin Music from Israel

Produktionsjahr

2004

Komponist(en)

Abel Ehrlich

Haim Alexander

Mordecal Seter

Paul Ben-Haim

Mitwirkende

Kolja Lessing

Tracks

Tr. 1 Paul Ben-Haim: Sonate g-Moll für Violine

Tr. 4 Abel Ehrlich: Bashrav

Tr. 5 Mordecal Seter: Sonata

Tr. 7 Abel Ehrlich: Jeremiah and Spinoza

Tr. 8 Haim Alexander: Prolog

Tr. 9 Haim Alexander: Epilog

Tr. 10 Abel Ehrlich: The ash, of which forgetting exists

Zwei Geiger aus Osteuropa – Bronislaw Huberman und Emil Hauser – engagierten sich in den 1930er Jahren mit aller Weitsicht und Leidenschaft für Institutionen, die ein Musikleben im damaligen britischen Mandatsgebiet Palästina ermöglichen und zur kulturellen Identität des 1948 gegründeten Staates Israel entscheidend beitragen sollten: Mit der Gründung des Palestine Orchestra 1936 in Tel Aviv initiierte Bronisl~ aw Huberman ein Spitzenensemble, das später unter dem Namen Israel Philharmonic Orchestra zu Weltruf gelangte. Emil Hauser schuf bereits 1933 mit »seinem« Jerusalem Conservatory for Musical and Dramatic Art die Basis einer professionellen Musikausbildung mitteleuropäischer Prägung – beide Institutionen eröffneten jüdischen Musikern, die vor dem nationalsozialistischen Terror aus Deutschland und aus Österreich geflohen waren, ein neues Betätigungsfeld bzw. die Chance eines Musikstudiums, die ihnen infolge der Ausgrenzungspolitik in Deutschland versagt geblieben war.

Vor diesem Hintergrund vollzog sich das Wirken der meisten Komponisten, die in den 1930er Jahren aus Europa, vor allem aus Deutschland nach Palästina kamen und mit ihren bisherigen Erfahrungen, ihrer mehr oder minder starken Verwurzelung in musikalischen Traditionen einen neuen Standort in dem nach kultureller Identität strebenden Palästina bzw. Israel suchten. Oft waren es äußere Umstände, ja Zufälle, die den Weg nach Palästina bestimmten; der zionistische Gedanke ist nur bei einigen Komponisten dieser ersten Immigrantengeneration – so bei Paul Ben- Haim – richtungsweisend. Jenes Ringen um neues künstlerisches Profil, im subjektiven wie im nationalen Sinne, spiegelt sich in nicht geringem Maße auch in der Hebräisierung mancher Vornamen bis hin zur Annahme neuer, hebräischer Namen: Paul Frankenburger nannte sich fortan Paul Ben-Haim, Heinrich Jacoby änderte seinen Vornamen zu Chanoch, ebenso sein Schüler Heinz Alexander, der als Haim Alexander bekannt wurde.

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