Am Kreuzweg

Conrad und Karin könnten mit den Kindern Georg und Marie eine ganz normale Familie sein. Doch Conrad ist katholischer Pfarrer und so halten er und Karin ihre Beziehung seit vielen Jahren geheim. Nicht einmal die Kinder ahnen, dass Conrad ihr Vater ist. Die Eltern haben sich in dieser Situation eingerichtet. Als jedoch der kirchlich stark engagierte Georg beschließt Priester zu werden, fürchtet seine Mutter, dass ihm womöglich ein ähnliches Leben der verborgenen Gefühle und verleugneten Beziehungen bevorsteht wie ihr selbst. Sie drängt Conrad, Georg die Wahrheit zu sagen. Für den verzweifelten Georg bricht seine innere Welt zusammen. Als die Situation eskaliert, beschließt Conrad, sich öffentlich zu seiner Familie zu bekennen und riskiert damit seine berufliche Existenz.

Verbotene Liebesbeziehungen, geheimgehaltene Quasi-Ehefrauen, Priesterkinder - was das Verheimlichen ihrer Familien für die katholischen Pfarrer, die gegen den Zölibat verstoßen und vor allem für ihre Angehörigen bedeuten, führt der Fernsehfilm "Am Kreuzweg" eindrücklich vor Augen. Autorin Rodica Döhnert und Regisseur Uwe Janson lassen in dem Drama die Situation der dauernden Lüge genauso mitempfinden wie die Erbarmungslosigkeit der kirchlichen Reaktion, wenn eine solche Beziehung bekannt wird.